Als ChatGTP am 30. November 2022 veröffentlicht wurde, herrschte eine große Aufregung und Begeisterung unter den Suchmaschinenoptimierer*innen. KI war zwar schon lange als wichtiges Thema vorhergesagt worden, aber was das konkret bedeuten würde, konnten sich die Wenigsten vorstellen.
Schnell wurden auch die ersten Stimmen laut: In Zukunft brauche es keine SEO Manager mehr, weil die KI sowieso alles übernehmen würde.
Mittlerweile hat sich das Bild deutlich gewandelt. Je häufiger das KI-Tool eingesetzt wurde, desto schneller wurden die Potenziale und Grenzen deutlich.
Wobei KI-Tools helfen können
Themenrecherche
SEO Projekte beinhalten oft eine Themenrecherche, um zukünftige Themenbereiche oder verschiedene Inhaltsformate zu identifizieren. Dabei ist es hilfreich, sich zunächst einen Überblick über mögliche Inhalte rund um ein Thema zu verschaffen. Genau bei diesem Schritt können ChatGPT und andere KI-Tools sehr gut helfen.
Um einen ersten Überblick über ein Thema zu erhalten, könnte ein Prompt wie folgt aussehen:
„Ich plane, einen umfassenden Ratgeber für ein Finanzberatungsunternehmen zuentwickeln. Dieser soll eine Vielzahl detaillierter und fachkundiger Beiträge zumThema Investitionen und Finanzen enthalten. Unser Ziel ist es, für jedes nur denkbareThema im Bereich der Investitionen einen umfassenden Leitfaden bereitzustellen. Nunbenötige ich deine Hilfe, um spezifische Themenideen zu sammeln. Bitte liste allerelevanten Themen auf, ohne Ausnahmen. Ordne die Themenideen bitte in diefolgenden Kategorien ein“.Nach dem ersten Vorschlag zu diesem Prompt und einem kurzen Feedback hat ChatGPT diese Liste von möglichen Themen für das Cluster "conversion-related topics" ausgegeben.
Diese Liste ist noch kein fertiges Themencluster, bietet aber eine sehr gute Grundlage für weitere Recherchen. Danach sollte der oder die SEO Verantwortliche aber auf jeden Fall selbst in die Recherche gehen und innerhalb der eigenen Branche nach möglichen Themen suchen.
Keywordbereinigung
Bei der Keyword Recherche stößt man auf eine Vielzahl von Brand Keywords mit unterschiedlichen Markennamen der verschiedenen Marktteilnehmer.
Ohne KI bedeutet das, dass man manuell alle Keywords aussortieren muss, in denen andere Marken vorkommen. Genau hier kann eine KI wie ChatGTP viel Arbeit abnehmen.
Eine Möglichkeit besteht darin, eine Liste mit Schlüsselwörtern zur Verfügung zu stellen und die KI zu bitten, alle Schlüsselwörter zu markieren, die diese Markennamen (und andere) enthalten. Mit dem richtigen Prompt erhält man dann eine neue Excel-Liste, in der ein Großteil der Fleißarbeit bereits erledigt ist und man selbst nur noch vereinzelt nacharbeiten oder weitere Wettbewerber ausschließen muss.
Tipp: Es ist ratsam, das KI Modell nicht direkt alle Brand Keywords löschen zu lassen. Stattdessen kann es sinnvoll sein, die Keywords zunächst nur markieren zu lassen. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die Auswahl der KI selbst noch einmal zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie den eigenen Anforderungen entspricht.
Content erstellen lassen
Mithilfe von KI-Tools kannst Du Content erstellen, der sowohl zur Zielgruppe passt als auch von Google mit Rankings belohnt wird. Wie immer hängt die Qualität der Inhalte jedoch von der eigenen Vorarbeit und dem Erstellungsprozess ab.
Schritt 1: Grobe Struktur
Im ersten Schritt sollte die Grobstruktur der Inhalte festgelegt werden. Dazu werden der KI alle relevanten Informationen wie Themenschwerpunkte und Keywords zur Verfügung gestellt. Anschließend sollte die KI einen ersten Entwurf des Inhalts mit Überschriften und Stichpunkte erstellen. In den meisten Fällen muss dieser Entwurf dann noch etwas angepasst werden, da eventuell einzelne Abschnitte ergänzt oder andere gestrichen werden müssen.
Schritt 2: Erstellung der Inhalte
Ist man mit der Struktur zufrieden, kann die KI mit verschiedenen Informationen über die Zielgruppe, die Tonalität und die Ziele des Inhalts gefüttert werden, auf deren Basis dann bessere Inhalte erstellt werden können. Dabei gilt: Je mehr Informationen zur Verfügung gestellt werden, desto besser das Ergebnis. Wichtig ist hier vor allem die Festlegung der Tonalität und der Zielgruppenansprache. Auch in diesem Schritt kann es zu mehreren Feedbackschleifen kommen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.
Schritt 3: Den Inhalt strukturieren
Am Ende kannst Du Deinen Text mit Hilfe der KI strukturieren. So entsteht Content, der die Zielgruppe anspricht und auch verständlich ist.
Ein möglicher Prompt dafür wäre:
So erhältst Du Vorschläge für Aufzählungen, Listen und Bilder, mit denen Du deinen bereits geschriebenen Inhalt anreichern kannst. Du kannst diese Vorschläge umsetzen oder an der einen oder anderen Stelle noch einmal Feedback geben, wenn Du mit dem Ergebnis unzufrieden bist.
Wo es noch Grenzen gibt
KI Modelle besitzen keine Suchvolumen
Immer wieder sieht man Bilder von ChatGPT-Ausgaben, in denen nach Keywords zu einem Thema gefragt wird. Language Learning Models (LLMs), wie ChatGPT eines ist, haben jedoch kein Suchvolumen, also Daten darüber, wie oft ein Keyword pro Monat gesucht wird. Auf welcher Datenbasis entscheidet das Modell also, welches Keyword das Wichtigste ist? Meist nach der Häufigkeit in seinen Trainingsdaten. Das führt zwar oft nicht zu völlig falschen Ergebnissen, aber auch nicht zu Keyword Clustern, die eine SEO Strategie voranbringen.
KI Modelle können bei der Keywordanalyse unterstützen, die Datengrundlage sollte aber aus anderen Quellen kommen, da LLMs nicht für die Keywordanalyse erstellt wurden und keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern.
Fehlende Expertise in komplexen Nischen
Natürlich liegt die Texterstellung als Einsatzgebiet auf der Hand, doch hier ist Vorsicht geboten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es bei Modellen wie ChatGPT weniger um Korrektheit, als um die Generierung von Texten geht. Künstliche Sprachmodelle arbeiten nicht mit Fakten, sondern mit Wahrscheinlichkeiten und geben dementsprechend auch nicht das Richtige, sondern das Wahrscheinlichste aus.
Gerade bei komplexen Themen, wie sie in B2B Unternehmen häufig vorkommen, ist hier Vorsicht geboten, denn es kann zu sogenannten „Halluzinationen“ kommen. So nennt man es, wenn ein Sprachmodell etwas ausgibt, was gar nicht stimmt, aber trotzdem sehr plausibel klingt. Werden solche Inhalte ungeprüft veröffentlicht, kann dies der Reputation und der wahrgenommenen Expertise des Unternehmens schaden – beides Faktoren, die auch die Google Suche berücksichtigt.
Aus diesem Grund sollten der KI zu solchen Themen mehr Informationen zur Verfügung gestellt werden, z. B. durch ausführliche Prompts oder das Hochladen relevanter Dateien wie Handbücher, Themencluster oder Ähnlichem.
Wie dieser Artikel zeigt, können KI-Tools bei der Suchmaschinenoptimierung einen echten Unterschied machen. Allerdings nicht ohne jemanden auf der anderen Seite, der ein tiefes Verständnis von Suchmaschinenoptimierung hat, um die ausgegebenen Ergebnisse zu überprüfen und weiterzuverarbeiten.
SEO ist auch mit künstlicher Intelligenz nicht auf Knopfdruck möglich und Texte, die aus dem Prompt „Erstelle mir einen Text zum Thema XY“ entstehen, sind qualitativ genauso hochwertig wie der Prompt selbst. Es kommt also darauf an, einen guten Workflow zu finden, wie KI in SEO integriert werden kann.
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